Okeechobee-Hurrikan (1928)

Okeechobee-Hurrikan 1928
Huracán San Felipe Segundo
Kategorie-5-Hurrikan (SSHWS)
Oberflächenanalyse vom 13. September 1928
Oberflächenanalyse vom 13. September 1928
Oberflächenanalyse vom 13. September 1928
Entstehung 6. September 1928
Auflösung 20. September 1928
Spitzenwind-
geschwindigkeit
160 mph (260 km/h) (1 Minute anhaltend)
Niedrigster Luftdruck 929 mbar (hPa; 27,4 inHg)
Tote 4079+
Sachschäden 100 Millionen US-$ (1928)
Betroffene
Gebiete
Kleine Antillen, Guadeloupe, Amerikanische Jungferninseln, Puerto Rico, Bahamas, Florida, Georgia, South Carolina, North Carolina, Ostküste
Saisonübersicht:
Atlantische Hurrikansaison 1928

Der Okeechobee-Hurrikan oder Huracán San Felipe Segundo war der folgenschwerste tropische Wirbelsturm der atlantischen Hurrikansaison 1928. Er zog im September des Jahres über Guadeloupe, die Inseln über dem Winde, Puerto Rico, die Bahamas und Florida. Der Hurrikan entstand am 6. September vor der Westküste Afrikas und intensivierte sich im Tagesverlauf zu einem tropischen Sturm, kurz bevor er südlich der Kapverden vorbeizog. In den folgenden Tagen wanderte der Sturm westwärts über den tropischen Atlantik und entwickelte sich dabei zunächst kaum, dann jedoch rasch. Er erreichte am 12. September Guadeloupe. Der Hurrikan verwüstete die Inseln stark, und durch seine Auswirkungen kamen dort 1200 Personen um. Auch die Inseln Martinique, Montserrat und Nevis meldeten Sach- und Personenschäden, doch erreichten diese bei weitem nicht das Niveau der Schäden in Guadeloupe.

Am Mittag des 13. September erreichte der Hurrikan als erster Hurrikan mit gemessenen andauernden Windgeschwindigkeiten über 200 km/h die Kategorie 5 der einige Jahrzehnte später eingeführten Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala. Es handelt sich bis heute um das einzige Mal seit Beginn verlässlicher Beobachtungen, dass ein Hurrikan in dieser Stärke auf Puerto Rico traf. Auf der Insel wurden durch die Auswirkungen des Hurrikans 312 Personen getötet. Starke Winde zerstörten 24.728 Häuser und beschädigten 142.444 weitere; mehr als eine halbe Million Inselbewohner wurden obdachlos. Starkregen schädigte Vegetation und Landwirtschaft. Der wirtschaftliche Schaden auf der Insel wurde mit 50 Millionen US-Dollar (800 Millionen US-Dollar in heutigen Preisen) beziffert. Beim Überqueren der Insel verlor der Hurrikan an Kraft und erreichte deswegen die Bahamas als Kategorie-4-Hurrikan, wo dank guter Vorbereitungen auf den Sturm nur 18 Menschen durch die Sturmauswirkungen ihr Leben verloren.

Früh am 17. September gelangte der Hurrikan bei West Palm Beach mit Windgeschwindigkeiten von 238 km/h über das Festland Floridas. 1711 Häuser in der Stadt wurden zerstört, doch am schwersten traf es Florida im Bereich des Lake Okeechobee. Die vom Wind erzeugte Sturmflut schwappte über den südlichen Rand des Sees und überschwemmte hunderte von Quadratkilometern Land bis zu sechs Meter hoch, darunter Belle Glade, Canal Point, Chosen, Pahokee und South Bay. Mindestens 2500 Bewohner Floridas wurden durch die Sturmauswirkungen getötet. Über dem Festland Floridas schwächte sich der Hurrikan in die Kategorie 1 ab und schlug eine nordöstliche Bahn ein. Einen Tag später gelangte der Hurrikan noch einmal über den offenen Ozean und schließlich bei Edisto Island, South Carolina, mit Windgeschwindigkeiten von 140 km/h endgültig über Land. In der Frühe des 19. Septembers löste sich das System über North Carolina auf. Insgesamt verursachte der Sturm Sachschäden von mehr als 100 Millionen US-Dollar (1.600 Millionen US-Dollar in heutigen Preisen) und tötete mindestens 4079 Menschen. Beim Deichbruch des Okeechobeesees im südlichen Florida starben mindestens 2500 Menschen.


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search